Das Beste daraus machen

Ich bin inzwischen seit gut zwei Wochen hier. So langsam habe ich alles zusammen, was ich brauche. Die meisten Einkäufe sind erledigt und eine SIMcard für das Smartphone habe ich seit gestern auch.

Das heißt, ich habe Zeit, um mich am Wochenende anderen Dingen zu widmen 🙂

Heute war ich in meinem alten ShareHouse, in dem ich drei Monate während meines Praktikums in Tokyo gewohnt habe. Inzwischen wohnt fast keiner mehr dort, den ich kenne, aber zufälligerweise sind gerade zwei ehemalige Bewohner in Tokyo gewesen und die Japaner, die früher dort gewohnt haben, wohnen immer noch in Tokyo, nur halt wo anders. Das hat dazu geführt, dass wir heute eine Reunion Party hatten, bei der lauter ehemalige Mitbewohner aufgetaucht sind. Gemeinsam wurde Takoyaki (Tintenfischbällchen) gekocht (gebraten? gekugelt?) und in Erinnerungen geschwelgt. Einer meiner ehemaligen Mitbewohner,der gerade hier Urlaub macht, hat sein Karten-Brettspiel „Seven Wonders“ wieder herausgekramt (er hat es im Sharehouse gelassen als er ausgezogen ist) und es wurde eine Runde gezockt. Herrlich 😀

Eine andere Sache, die heute passiert ist….ein Erdbeben. Anscheinend sogar ein relativ starkes, wenn auch nicht in Tokyo so stark. Wir waren gerade beim Abendessen, als das kleine Lokal das wackeln begann. Ansich war es nicht besonders wild. Es hat halt ein bisschen gewackelt, nichts neues. Allerdings führen etwas stärkere Erdbeben häufig dazu, dass Züge aus Sicherheitsgründen stehen bleiben. Da das Erdbeben gegen 20h – 20.30h war, hatte das leider zur Folge, dass meine Züge nicht mehr fuhren. Da ich in meinem ehemaligen Sharehouse war, habe ich mich schon darauf eingestellt, die Nacht auf dem Sofa dort zu verbringen, doch ich hatte Glück! Da einige der Partygäste morgen gemeinsam in die Berge fahren wollen, hatten sie kurz vorher ein Auto für morgen angemietet. Neben mir musste noch jemand in südliche Richtung und so wurde kurzer Hand entschieden, dass wir jetzt eine Spazierfahrt machen. Also sind wir zu fünft mit dem Leihwagen von in der Mitte Tokyos aus Richtung Yokohama aufgebrochen. Es war inzwischen 23 Uhr und somit nicht mehr so viel auf den Straßen los. Wir fuhren auf den Highway. In Japan kostet der Highway übrigens Geld und zwar nicht zu knapp!! Aber was uns dort erwartete entschädigte jede Gebühr! Die Sicht bei Nacht ist einfach unglaublich!! Man fährt durch ein Meer von Lichtern, vorbei am orange-rot leuchtenden Tokyo Tower über die beleuchtete Insel Odaiba. Aber das wirkliche Highlight war kurz bevor ich abgesetzt wurde. Die Stadt Kawasaki, in der ich wohne, ist berühmt für ihre Nachtlandschaft. In Kawasaki gibt es sehr viele Fabriken und Industriegelände. Diese leuchten bei Nacht und geben damit eine unglaubliche Nachtlandschaft ab. Der Anblick hat uns alle umgeworfen! Als wir daran vorbeigefahren sind,habe ich mir einfach nur gedacht: „Gut, dass die Züge ausgefallen sind, sonst hätten wir das nicht gesehen!“

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Beim Seven Wonders spielen

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Takoyaki Party

Heute war ein guter Tag 🙂

3 Gedanken zu “Das Beste daraus machen

  1. Hallo liebe Tochter,
    wenn wir hier von einem Erdbeben in Tokio hören, sind wir immer sehr besorgt!
    Da kommen dann sogar Anfragen wegen Dir von anderen Freunden.
    War halt doch schön, wenn man ein eigenes Auto zur Verfügung hat oder……….
    Alles Liebe
    Mama

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  2. Hallo Sabine,
    schön, dass du vom Erdbeben berichtet hast. Ich habe mir genau wie deine Familie so meine Gedanken gemacht, denn das erste Beben, was ich erlebt habe, hat mich ziemlich erschreckt. In den Nachrichten hörte sich das schon heftig an, aber ich denke, wenn man damit lebt kümmert es einen wenig. Und ohne Beben hättest du nicht die schönen anderen Dinge gesehen. Mit jedem Schrecken kann sich der Blick für schöne andere Dinge öffnen.
    Wie sieht es denn zur Zeit mit dem Vulkanausbruch aus?
    Freue mich auf neue Kommentare.
    Heidrun aus Segeberg

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    1. Guten Tag!
      Seit den zwei Erdbeben im Mai gab es in meiner Region keines mehr. Mal schaun, wann das nächste kommt.
      Im ersten Moment schreckt man immer etwas auf und denkt sich „Oh, wie stark ist das??“, aber bis jetzt hatte ich immer das Glück, dass ich mir nie weiter Sorgen machen musste.

      Den Vulkanausbruch habe ich nur am Rande mitbekommen. Anscheinend konnte man ein paar Tage nicht in die Nähe, aber das war wohl alles.

      Liebe Grüße nach Bad Segeberg (schmunzel schmunzel)

      Sabine

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